Eine geheimnisvolle Krankheit verseucht den Dschungel eines entlegenen afrikanischen Küstenstaats, ruft Veränderungen der Zellstruktur hervor und lässt aus dem tropischen Regenwald eine phantastisch entrückte Welt entstehen, in der die Zeit sich verlangsamt und alles Leben kristallisiert und zu funkelnden Edelsteinformationen erstarrt. Während die Menschen fliehen, übt der glitzernde Dschungel einen unwiderstehlichen Zauber auf Dr. Sanders und seine Begleiter aus, die schließlich in das Zentrum des verbotenen Gebiets vordringen.
In einer dichten und höchst lyrischen Sprache gestaltet J. G. Ballard eine faszinierende Zukunftswelt aus Licht und Farben, in der die externen Ereignisse letztlich nur Spiegelungen psychologischer Befindlichkeiten der Protagonisten sind. Erstmals rücken in diesem Roman, ein Novum für die Science Fiction, psychologisch ausgefeilte Charakterstudien in den Mittelpunkt. Stilistisch häufig mit Joseph Conrad verglichen, ist Kristallwelt mit seiner psychedelischen Drogensymbolik und seinen atemberaubend kühnen und poetischen Sprachbildern nicht nur für Schriftstellerkollegen wie Anthony Burgess einer der maßgeblichen Romane der 1960er Jahre und ein bedeutender Klassiker der Science Fiction des zwanzigsten Jahrhunderts.